Das allgemeine Forum. Hier können OOC und IC Dinge besprochen werden. Bitte bleibt bei LARP Themen ;)
schaffst Du damit eine "Grundvoraussetzung"
geschrieben von:
Rraurgrimm
Datum: 2004-06-28 19:21
... die sich primaer aus Deinen Ansichten ueber "gut" und "schlecht" rekrutiert?
Ist es nicht an sich sinnvoller auf ein gutes Spiel zu draengen und das Kostuem eine weit sekundaerere Rolle spielen zu lassen?
Muss man es provokant formulieren und sagen:
"Aber Obacht, nicht jeder Hut ist gut."
Sind andere Huete nun schlecht?
"Opulente Riesenhüte(womöglich noch mit Zierfedern) sind nur was für hochrangige Persönlichkeiten, der gemeine Abenteurer sollte mit irgendwas Richtung Kappe/Mütze/Stirnband vorlieb nehmen."
Sind damit die an die Musketiere angelehnten Gruppierungen wie die Drasnier mit der Landesgarde und den Palastgardisten (und wenn ich mich nicht irre gibt es da noch mindestens zwei weitere Gruppen) nun - da keine hochrangingen Persoenlichkeiten - zwangsweise schlecht da sie mit Zierfedern bestueckte grosse Musketierhuete tragen aber dennoch eher zu den "gemeinen Abenteurern" zaehlen?
"Kopftücher nur für Piraten. Nur. Kein wenn und aber."
Kurz - praegnant - und schlichtweg allein Deine Meinung. Wenn ein Kopftuch zum Gesamtbild passt und nicht gerade das Anarcho-A verziert ist muss es nicht zwangsweise unpassend sein.
"Haare"
Diesen ganzen Unterpunkt wuerde ich darauf beschraenken, das ausgefallene Frisuren und Haarfarben moeglicherweise unpassend wirken koennen - und mehr nicht. Wer seine Haarlaenge an das Larp anpassen muss damit er "in" oder "hipp" ist und nach Deiner Einteilung Punkte absahnt hat in meinen Augen eher einen maechtigen Spleen.
"Brillen:
In Kämpferrollen weg damit. Kein wenn und aber."
Wurde im Thread bereits mehrfach angesprochen: hier geht mir Sicherheit weit ueber jeglichen angeblichen Sinn fuer Aesthetik. Wenn jemand meint, dass Brillen unpassend sind - soll er gern eine meiner abgelegten Brillen aufsetzen und mal die andere Seite kennenlernen.
"Gesicht:"
An sich fast analog zum Unterpunkt "Haare" nur gebe ich Dir insoweit recht dass ein anstaendiger kulturbewusster Mensch in der Regel auch einen entsprechend gepflegten Bart hat. Alles andere waere wohl denke ich die Ausnahme.
"Hals
Respektspersonen ist also dringend angeraten sich einen Pelz- oder Sonstwaskragen und Halsschmuck in Form von Ketten(Bling, Bling Bzw. B.A. Baracus leuchtet den Weg) zuzulegen. "
Ob drei Kilo Gold um den Hals wirklich eindrucksvoll erscheinen - und warum man hier nicht eher an geschmackvolle Zurueckhaltung gemahnt und beispielhaft als eine Idee Torques vorschlaegt entgeht mir noch ein wenig. Weiteres Beispiel waere vielleicht auch ein Symbol des verkoerperten Amtes (wie eine Buergermeisterkette).
"Ein Wort zu Stoffen:
Jegliche Art von "Flatterstoffen" oder Pannesamt ist tabu. Es sieht einfach nicht gut aus. (Pannesamt= Kostüm Rettungslos verloren)"
Pannesamt - wenn mit Bedacht verwendet - muss ein Kostuem nicht zwangslaeufig wertlos machen. Eine Robe aus Pannesamt ist in den meisten Faellen sicherlich eher ein "don't" aber generell "verloren" ist ein Kostuem mit Besatzstuecken aus Pannesamt nicht unbedingt.
"Desweiteren:
Weite einfarbige Flächen sehen nicht gut aus. Daher ist Verzierung angesagt oder mehrere verschiedenfarbige Kleidungsstücke.
Und dann noch:
Schwarz ist größtenteils tabu. Ein ganzes ganz schwarzes Kleidungsstück ist ein sehr sehr schlechtes Kleidungsstück. (es sei denn man ist Dominikanermönch oder sowas)
(Ober-)Körper:
Wichtig für (Ver-)Kleidung am Oberkörper ist, daß sie über die Gürtellinie geht. Das bedeutet nicht, daß man ausschließlich lange Hemden tragen muß, sondern, daß etwas vom Kostüm des Oberkörpers unter die Gürtellinie geht. Zum Beispiel eine Feldflasche, ein Waffengehänge, Taschen, Gürtel, Jacke, Mantel. Solange man kein WIRKLICH stylisches kurzes Kleidungsstück am Oberkörper trägt, ist aber angeraten einfach ein langes Hemd anzuziehen.
Alternativ kann man sehr breite (oder sehr stilechte enge) Hosen tragen und hat denselben ästhetischen Effekt wie lange Kleidung.
Wichtig ist, daß das Kostüm nicht an der Gürtellinie "aufhört". Warum das wichtig ist wird später erklärt."
Hier gehe ich sogar konform obwohl ich den Verweis auf den Dominikanermoench doch ein wenig auf eine Tendenz "Reenlarpment" deuten wuerde. Dennoch kann auch Schwarz eine Zier sein - Beispiel fuer mich waere hier die Robe von Professor Snape aus "Harry Potter" (auch wenn das hier wahrscheinlich bei einigen Zahnfleischbluten verursacht).
"Freier Oberkörper:
NUR für Barbaren, Gaesaten und Berserker. Kein wenn und aber.
Nackte Beine:
NUR für barbaren, Schotten, Iren. Andere nur in begründeten (bevorzugt religiösen) Ausnahmefällen. (wirklich nur für die!) "
Weshalb schraenkst Du unnoetig ein, was an sich allgemein bekannt ist? "Kein wenn und aber" laesst nichts anderes zu, wird zu einem "don't" - und doch kann ich einige Ausnahmefaelle herbeizitieren ohne mich grossartig bemuehen zu muessen. Allein das fahrende Volk bereichert fuer mich oftmals das Larp - wird nicht erwaehnt - und damit bei Dir zum "don't".
"Ein Grundprinzip gutaussehender Verkleidung ist:
Je mehr Kleidungsschichten sichtbar sind, desto besser. Eine Tunika ist ja ganz nett, 2 sind schon ziemlich gut aber 3 sichtbare Schichten Kleidung sind Top, da kann man fast gar nichts mehr falsch machen. Probiert es aus.
Weiterhin kann man sagen:
Respektspersonen tragen lange und weite Kleidung. Ferner tragen Respektspersonen vor allem VERZIERTE Kleidung. Wer also den Kaufmann oder Ritter geben will, der sollte zusehen, daß er seine Kleidung opulent verziert, zumindest deutlich mehr als der nächste Kriegsknecht. Es muß ja nicht gleich der Hermelinmantel sein. Pelzbesatz ist aber grundsätzlich Trumpf.
Umhänge:
Umhänge können verschieden weit und lang sein. Wer besonders kriegerisch erscheinen will, trägt seinen Umhang mit einer Fibel über die rechte Schulter. Friedlichere Zeitgenossen tragen ihn mit Knöpfen Mittig, aber niemals so, daß er "würgt", keine Würgereien auch nicht über Rüstung, sondern über die Schultern ausgebreitet.
Respektsperonen tragen gefütterte und verzierte Umhänge, niemals einfache Tücher umgeschlungen."
Warum wird es "gefordert" und nicht "empfohlen"? Warum kein "sollten tragen" oder "ueberlegt euch mal, ob es nicht besser waere, wenn..."? Ansonsten gute Vorschlaege.
"Wappenröcke:
"Billige" Wappenröcke aus "Flatterstoff", die an der Seite offen sind kann man ganz vergessen. Die sehen einfach leiblos aus. Wenn Wappenrock, dann richtig. Schwerer Stoff an den Seiten geschlossen und möglichst gefüttert. Die Armschlitze verziert wäre optimal.
Deutlich besser als Wappenröcke im Sinn der Uniform ist aber Kleidung in einheitlichen Farben. Also daß jedes Mitglied einer Einheit seine normale Kleidung in den Einheitenfarben macht. Sieht tausendmal besser aus.
Wappenröcke für Edelleute haben auszusehen wie die Luxusartikel, die sie sind. Fütterung, Pelzbesatz und Stickerein/Borten. Ohne braucht man gar nicht erst aus dem Haus zu gehen."
Ich weiss nicht, ob man "kann man ganz vergessen" unbedingt schreiben muss. Denn ich kenne so manchen Larp-Ritter mit einem Stoffueberzug ueber seiner Ruestung mit Wappen - der auch ohne Pelzbesatz und Fuetterung noch eine ordentliche Show zu liefern vermag. Schliess doch nicht bestaendig alles andere als das von Dir so gelobte Ideal als schlecht aus.
"Hosen:
Grundsätzlich kann man als Regel nehmen: Leute mit langer Kleidung(alles ab knielanger Tunika) tragen enge Hosen, leute mit kurzer Kleidung tragen weite Hosen. Kurze Kleidung und normalbreite Hosen(ungefähr wie normale Jeans z.B.) erhöht den Trottelfaktor ins Unermessliche. Normalbreite hosen sind eher was für notfälle. Idealerweise laufen Hosen nach unten eng zu. Kurze Kleidung und ganz enge Hosen ist zwar stilecht sieht aber irgendwie leicht schwuchtelig aus, also nix für jemanden, der da Skrupel hat.
Lederhosen sind was für Motorradfahrer und sehen nur in Braun und dann auch nur wenn sie fast gar nicht zu sehen sind gut aus.
Wer Angst vor Dornen hat, der mache es wie im Mittelalter, er mache sich Beinwickel aus fester Wolle. (Stilbonus, kann sogar Fehler woanders ausgleichen)
Warum soll man zu kurzer Kleidung weite Hosen tragen?
Darum:
Die typische Silhouette eines heutigen Alltagsmenschen ist kurze Kleidung mit "normalbreiten" Hosen. Je weniger man aussieht wie ein Alltagsmensch, desto mehr wirkt die Verkleidung. Daher gilt es alltagsähnliches Aussehen zu vermeiden."
Ich fuer meinen Teil (und das sieht man denke ich haeufiger bereits hier in der LarpInfo) halte Schuhwerk und Hosen - sofern nicht augenscheinlich unpassend weil BlueJeans und Turnschuhe - fuer sekundaer wenn nicht gar tertiaer in der Betrachtung. Noch weniger bedeutsam ist dabei fuer mich der Schnitt der Hose der eine reine Geschmackssache darstellt.
"Schuhe:
Wer keine mittellalterlich aussehenden Schuhe hat, der halte sich an folgende Grundsätze.
Jede Art von Sportschuhen ist ungetarnt tabu. Braune abgenutzte Schuhe gehen auch ohne Abdeckung für die ersten Besuche klar. Schwarze Stiefel sind so gut wie möglich zu tarnen. Je weniger Schnürsenkel zu sehen sind, desto besser.
Handschuhe:
Aussehensbonus."
Hier sage ich sogar "sehr gut" - weil es Vorschlaege sind und es nicht alles andere von vornherein ausschliesst.
"Gürtel:
Mehrere. Pflicht. Irgendwas, was um die Taille geht und die Kleidung schließt."
In den meisten Faellen wird ein Guertel ohnehin als Schwertgehaenge oder als Taschenhalter benoetigt. Ob es aber mehrere sein 'muessen' wage ich zu bezweifeln.
""Aussehensregeln" für Rüstung:
Das Polsterwams ist Pflicht. Wer nicht breit genug ist seine riesigen Plattenschultern auszufüllen, der braucht erst recht ein Polsterwams.
Keine Rüstung, die länger ist als Kleidung/Polsterung. Nur wenig sieht trotteliger aus, als Kettenhemd über blanker Haut.
Rüstung immer voll ausfüllen. Lose an einem Gerippe hängende Rüstung sieht ebenfalls seltsam aus. Durch das Polsterwams dürfte an sich jeder alles passabel ausfüllen. Wenn nicht dann sollte man die XXXXL Plattenschultern oder das XXXXXL Kettenhemd umtauschen gegen etwas, was einem paßt.
Dieser Grundsatz gilt vor allem für diese unsäglichen "Plattenbein-" und "Armschienen" Also Polsterung für drunter kaufen/machen!.
Sich breiter zu machen als man ist hat eine Grenze bis zu der man nicht lächerlich aussieht, die durch die eigene Größe bestimmt ist. (keine Kampfquadrate, es sei denn Zwerge)"
Grundsaetzlich ja - nur sind die wattierten Unterroecke nicht gerade guenstig und deshalb sollte man auf kostenguenstigere Alternativen verweisen. (und nein, hier versagt mein Wissen als Nicht-Plattentraeger)
"Helme
Kettenhauben ohne Helm sind wie Köpfe ohne Hut."
Auch eine Kettenhaube mit entsprechendem Unterpolster kann eine Zier sein. Ob ein Helm da zwangsweise ein Bonus ist...
"Schilde
Keine unabgerundeten reckteckigen Schilde.
Keine quadratischen Schilde! (!!!)"
Die Schildform ist mir schlichtweg sowas von Schnurz und zudem wuerden sich die Roemer (um ein einziges historisches Beispiel zu nennen) wohl beschweren. Oder war mit "unabgerundet" am Ende "ungewoelbt" gemeint?
"Sinnvolle Sprüche nur in "mittelalterlicher" Schrift."
Aenderungsvorschlag: "... nicht in modernen Schriftarten sondern auf altertuemlich getrimmt."
"Keine Fledermäuse und Totenköpfe. Nein auch keine Drachen. (es sei denn man trägt eine komplette Plattenrüstung mit Drachenmustern oder ist ein "Böser" oder irgendein Nichtmensch)"
Wie eine Waffe verziert ist oder nicht - ist denke ich eher passend (oder halt nicht) zum Hintergrund des Characters - und das gilt sowohl fuer "Boese" als auch fuer "Nicht-Menschen" wie auch fuer "Menschen".
"Asiatische Waffen sind für Asiatenartige. Wirklich meist nur übler Stilbruch bei anderen Charakteren."
Aenderungsvorschlag: "Nichteuropaeische Waffen sollten noch einmal eingehend daraufhin betrachtet werden, ob sie mit dem Hintergrund des Characters uebereinstimmen. Warum sieht ein Langschwert aus wie ein Katana und hat damit nur eine Klinge und ist es notwendig, dass es so aussieht? Muss es eine Naginata sein oder reicht eine Hellebarde? Wenn man Antworten auf diese Fragen findet und diese fuer sich begruenden kann und vor allem wenn man damit bei den anderen Spielern nicht bestaendig anstoesst dann scheint man "stimmig" zu sein.
"Anderthalbhänder sind zweihändig geführte Waffen. Besonders Anderthalbhänder und Schild stillos!
Anderthalbhaender werden meines Wissens nach nur selten einhaendig gefuehrt - sind aber genau zu diesem Zweck, was sie sind - Anderhtalbhaender, die auch ab und an einhaendig gefuehrt werden koennen. Letztlich sind sie (wie an sich fast alle europaeischen Schwerter) Wuchtwaffen und deshalb sollte man in erster Linie nur bedenken, diese nicht wie eine Fuchtel oder einen Degen zu fuehren und zu "fechten" - sondern Schwertstreiche und Schwerthiebe auszuteilen. Wenn man einen Anderthalbhaender nur der Effektivitaet wegen ("macht 'nen Schadenspunkt mehr und ich kann noch ne andere Hand mit Waffe oder Schild belegen!") nutzt macht man aber was falsch.
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So - ausformulierte Kritikpunkte - und nu kommst Du.
Die Geschichte lernt nie aus sich selbst heraus - doch vermag sie Jene zu lehren, die auch dazu bereit sind, ihr zu lauschen.