Die Trauerfeier vor einem Jahr fand bei strahlendem Sonnenschein statt, die Beisetzung der Urne dagegen bei strömendem Regen. Ich war im Verkehr stecken geblieben und kam zu spät. Ich erinnere mich, daß ich klatschnaß suchend über den Friedhof gelaufen bin und mich die Pfarrerin auf den richtigen Weg geschickt hatte.
Am Donnerstag vor Pfingsten war ich dieses Jahr wieder da. Diesesmal schien die Sonne, aber es war unwirklich kühl. Die Friedhofskapelle, die letztes Jahr nicht ausgereicht hatte, um alle Trauernden LARPer aufzunehmen, lag leer und verlassen da.
Ich mußte erst über den ganzen Friedhof laufen und dachte dabei an ein Gespräch über Orientierungssinn auf der Fahrt zum Slaves to Darkness 6 im Januar 2004. Jörg war felsenfest davon überzeugt, er werde die Burg schon finden, er sei ja schon einmal dort gewesen.
Am Ende habe ich den Grabstein dann doch genau da gefunden, wo ich ihn zu Beginn gesucht hatte und wohl übersehen haben muß. Ich wette, Jörg hätte darüber nicht zu knapp gefeixt.
Jörg wäre am 26. Mai 33 Jahre alt geworden. Da der Grablicht-Automat ein Euro-Grab ist, das nur einnimmt, aber nichts ausspuckt, werde ich Donnerstag nächste Woche noch einmal gehen und eines aufstellen. Vielleicht sieht man sich?
Schönen Gruß,
NC
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