Zitat von
Bernd Neumann
Die Fälle auseinanderzudividieren bringt doch nix - es mag zwar einzelne NSC-Freaks geben, die mit mehr Fundus als die Orga anreisen - aber der NSC-Markt ist nicht so, dass man als NSC betteln muss um mit dabei zu sein - auch Leute ohne Ausrüstung, ohne überragendes Schauspieltalent o.ä. werden gesucht.
Um die Fundusgröße geht es doch gar nicht. Vielmehr um die Frage: Begnügt man sich mit den Minimalstandards, oder gibt man sich Mühe und versucht was Überdurchschnittliches auf die Beine zu stellen? Die Frage müssen sich nicht nur Orgas und Spieler gefallen lassen, sondern fairerweise auch die NSCs.
Sicher, gerade als NSC kommt man fast ohne Aufwand auf Con, und fällt da nichtmal negativ auf. Aber unterscheidet man sich damit wirklich vom Zweischwerter-Piratenhemd-SC und der Orga mit gerailroadeten Findet-die-Artefakte-und-siegt-in-der-Endschlacht-Plot?
Zitat von
Bernd Neumann
NSC haben Ideen - bei guten Cons passen die ganz reibungslos ins Geschehen
Der Knackpunkt ist aber eben: Wer fügt die NSC-Ideen in die Con ein?
- Wenn die Orga die letztliche Entscheidungsbefugnis hat und für die ganze Ausrüstung zuständig ist, dann ist das zäh wie Haferschleim. Und irgendwann wird's einfach ermüdend Eingaben zu machen und zu abwarten was davon dann umgesetzt wird. Hat man ja auf machen Wald-und-Wiesencons, auf denen jeder improvisierte Subplot von ner SL abgesegnet werden muss.
- Umgekehrt führst du ja schön aus, warum es nicht funktioniert den NSC einfach freie Hand zu lassen.
- Da bleibt Orgas letztlich nichts, als eben die Richtung vorzugeben, kritische Punkte klarzustellen und den NSC eben ansonsten Entscheidungsspielräume zuzuweisen. Und je besser das definiert ist, umso mehr können sich Orga und NSCs austoben ohne einander in die Quere zu kommen.
Beim zweiten Punkt bin ich mir nicht sicher ob ich dich richtig verstanden habe: Mit Ideen scheinst du Ideen auf der Con selbst zu meinen. Das greift imho zu kurz. Selbst wenn die NSC vor Ort alles sinnvoll umgesetzt kriegen, dann hat's trotzdem "nur" sinnvoll improvisierende NSC im Rahmen des zu Conbeginn vorhandenen Materials (sowohl Spiel-Hintergrund als auch Ausrüstung).
Der Improvisation auf Con sind schlicht Grenzen gesetzt.
Konzepte wie beispielsweise die
Knochengarde improvisiert man sich nicht mal so eben auf Con zusammen. Selbst in den üblichen drei Wochen vor Con-Beginn (nachdem endlich der Plot rumgeschickt wurde) kommt sowas nicht zustande.
Zitat von
Bernd Neumann
[Instant-NSC]
>>Einfach weil hier Effekt über Charakterentwicklung gestellt wird,
Nicht "Charakterentwicklung", sondern "Charakterdarstellung". Ein Charakter muss sich innerhalb von ein paar Cons nicht sonderlich entwickeln, aber er braucht Zeit um seine Umgebung kennenzulernen und mit ihr zu interagieren. Genau das fehlt dem Wellen-NSC und genau deshalb wird er auch als Mitspieler nicht gleichberechtigt wahrgenommen.
[...]
intensives Rollenspiel schließt sich IMHO mit "kurzer Auftritt in actionreicher Szene" aus.
Einerseits stimme ich dir zu, dass ein Gefühl für die Spielumgebung und für die anderen Charaktere von Vorteil ist.
Allerdings würde das von dir Geschriebene auch bedeuten, dass etwa neue Charaktere eben kein intensives Rollenspiel liefern könnten. Genauso wie auf einen oder auf einen halben Con beschränkte Festrollen. Das zweifel ich an.
Und wenn ich ausserhalb an Larp etwa an Kurzfilme oder an Kurzgeschichten denke, dann sind die eben gerade durch den engeren Fokus oft deutlich intensiver als manche Romane, in denen der Autor sich einfach gehen läßt und drauflosschreibt.
Ähnlich seh ich's im Larp: Je mehr ich mir OT eine geeignete Szene schaffen kann, desto mehr Rollenspiel-Impuls kann ich da reinpacken. Und wenn die Szene dann IT geht hab ich dann den Bang. Wenn die Szene dann ausgelaufen ist, nichts mehr neues kommt, dann kann man die nächste starten.
Ist halt etwas anderes als die Ambiente-IT-Spielweise, bei der man eben reine IT-Charaktere auf einen Haufen packt (etwas das Spielerlager) und schaut was passiert. Und oft muss man da auch sagen: Ohne Input von aussen passiert da oft nicht wirklich viel Intensives. Das ist zumindest mein Eindruck.
Perfekt wäre natürlich, wenn man den Charakteren das Gros der Rollenspiel-Impulse gleich zu Conbeginn mitgeben könnte, und die sich dann bis zu einem Bang kurz vor Con-Ende hochschaukeln. Aber das wäre dann wirklich Kunst.