Hi,

Du interessierst Dich also für dunkle Gänge, versunkene Tempel, untergegangene Kulturen, das was die an die Wand gemeisselt haben und das Gold das hinter der Tür sicher auf Dich wartet...

Klingt toll - nur ist leider die Zahl der Leute mit ähnlichen Zielen auf einem Con erfahrungsgemäß ziemlich hoch und die räumliche Ausdehnung des Dungeons eher gering. Dementsprechend kann es manchmal etwas Gedränge geben.
Viele Cons haben gar nix in der Richtung und bei anderen wird jedes einzelne findbare Teil hinterher gebraucht um Artefakt X zusammenzusetzen mit dem dann der Oberbösewicht davon abgehalten wird, die Welt zu zerstören. Und sonst findet sich im ganzen Congebiet keine einzelne verlorene oder vergrabene Kupfermünze.
Auf einigen Cons ist der Dungeon auch das Spielfeld für die ganz harten dreckverkrusteten Jungs - auch um die Zahl der Interessenten zu begrenzen. Die Rätsel auf die man so stößt sind oft essentiel wichtig für "den Plot", d.h. es muss gelöst werden sonst geht die Geschichte nicht weiter - und die Truppe da hinten quengelt schon, wann es Schwertfutter zu hacken gibt.

Geh davon aus, dass Du auf einem 3-Tagescon vielleicht 1 Stunde wirklich durch Folientunnel und Bauzaun-Gewölbe kriechen kannst. Was machst Du mit dem Rest der Zeit? Etwas darfst Du verwenden um Dich hinterher heilen und entgiften zu lassen und um den Kopf wieder klar zu kriegen - aber was ist mit dem Rest?

Ein guter Schatzjäger und Höhlenforscher muss in ein etwa 4-6 Leute großes Team einbaubar sein, das möglichst effektiv alle Eventualitäten abdeckt. Klingt vordergründig so, als könnte man da einen Heiler ganz gut gebrauchen?! Wenn man es genauer betrachtet, will 1. keiner verbluten o.ä. und 2. soll die Gruppe maximal lange einsatzfähig sein.
Punkt 1. verlangt keinen vollwertigen Heiler, viele Kämpfer etwas mit Verbandszeug umgehen. Punkt 2. schreit nach Heiltränken und wenn es eng wird stopft man den Panzerkrieger den sowiso keiner recht mochte mit Kamikaze-Drogen voll. Der pazifistische Heilermagier-Gutmensch wartet am Tunnelausgang.

Ein bisschen Heilkunde-Wissen schadet also für den ambitionierten Tempelräuber nicht - Du solltest dabei aber nicht den Eindruck vermitteln, sonst kaum zu was zu gebrauchen zu sein. Leute die verschlüsselte Nachrichten vom Blatt entziffern, die vom Seil bis zur sandgefüllten Socke einfach ALLES dabeihaben oder die eine Laterne besitzen und tragen (aka "Zielscheibe") sind da als Zusatzqualifikation gefragter.



Bernd



P.S.
Sich als "Grabjäger" vorzustellen könnte ganz übel missverstanden werden. Natürlich sind die meisten modrigen Knochen auf Cons dazu gedacht, durchwühlt zu werden oder in einer halben Stunde als schwertschwingende Skelette auf die Spieler zuzuwanken. Man sollte allerdings den Zusammenhang zwischen diesen beiden obigen Punkten nicht dadurch heraufbeschwören, dass man jedes Toten Ruhe stört. Insbesondere wenn die Gebeine irgendwo tief im Stein liegen, man noch eine ganze Menge Barthaare, Kettenrüstung und eine Streitaxt erkennt. Dann solltest Du evtl. Deine Funde nicht zu offen diskutieren.



1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2008-10-25 21:48.