Hi,

Du schreibst, der Charakter läßt sich Entwicklungs-Freiräume und bringst dafür Beispiele, für die eben kein Freiraum besteht.

Wenn ich einen Zwerg erschaffe, kann der eine Menge Entwicklungsmöglichkeiten vom Kämpfer, Gelehrten, Mechanikus etc. haben - aber ein Waldläufer wird aus dem nicht und sowohl beim höfischen Tanz als auch in der Magierakademie ist man hoffentlich nicht mit von der Partie (*).

Ein Hobbit eignet sich z.B. nicht für die Schlachtreihe - es dürfte meist an den wichtigen Gründen fehlen, damit er Kampf als letzten Ausweg wählt, auch dann ist ein Hobbit in schwerer Rüstung ein sehr sonderbares Bild. Die Umgebung erwartet einen positiven, lebensfrohen Typen, einen der die idyllische friedliche Heimat repräsentiert, für die die edlen Helden kämpfen. Wenn selbst der Ring es nicht schafft, einen Hobbit über den Punkt der Verzweiflung hinaus dazu zu bringen, zu einem kalten, berechnenden Bösewicht zu werden - wie willst Du dann eine solche Portion "schlimme Kindheit" in die Lebensgeschichte eines Meuchler-Hobbits reinbringen?

Also: Hobbits tragen keine Plattenrüstung und sind keine Meuchler. Wer einen Hobbit spielt, schließt gerade diese "Optionen" aus (**). Die einzige Rasse ohne jede diesbezüglichen Einschränkungen sind Menschen.


Bernd


(*) Ja, es macht trotzdem Spaß, Magier mit handwerklichen Fehlern aufzuziehen - "ist das richtig, dass bei dem Ritual da vorne eine der fünf Kerzen gerade umgefallen ist?" Oder ein persönlicher Triumph: 6 Funkenfinger, eine Schrift und keiner von denen hat was zum Schreiben, da hilft man dann natürlich gerne aus.

(**) Natürlich gibt es für alles andere Quellen - es kommt aber darauf an, Klischees der Mitspieler zu erfüllen. Also keine Earthdawn-Zwerge, keine Gossen-Elfen, keine Drizzt-Drow, keine Rededuelle mit Conan und keine Meuchler-Hobbits.