Hallo allerseits!

Beim Überdenken einer Gewandung stellten sich mir einige Fragen in Sachen Epoche und ob die einzelnen Gewandungsteile auch mit einer Person der unteren Bevölkerungsschicht kompatibel wären.

Vorab, die Gewandung sollte ein wenig historisch angelehnt sein. Mit "ein wenig" meine ich, dass die Kleidung nicht penibelst korrekt auf einander abgestimmt sein muss, sondern schlicht und einfach in etwa im gleichen Jahrhundert getragen worden sein sollte.


Folgende Kombination hätte ich mir dabei vorgestellt:

Untergewand:

-Leibhemd (T-Shirt Schnitt, mitte-oberschenkellang)

-Bruche (wurde eine solche auch unter Schamlatzhosen getragen?)

mittlere Schicht:

-Surcot (gefüttert, lange Ärmel, knielang, hüftabwärts ausgestellt [entsteht der Faltenwurf dabei selbst oder muss man den "einnähen"?], Stehkragen [gabs so was?], vorne und hinten leicht geschlitzt sodass man den unteren Teil des Leibhemds noch erkennen kann)

-Schamlatzhose (passt die in diese Zeit oder sollten es Beinlinge sein? *Schamgefühl hab*, habt ihr Schnittmuster und Anleitungen je nachdem für Schamlatzhosen und/oder weite Beinlinge [werden die gefüttert?])

Übergewand:

-Schecke (Schnitte bitte ^^, welches Material?, gefüttert?, gab es solche auch kurzärmlig und nur Oberschenkellang?, sind die ein Schlupfgewand oder werden sie vorne geschlossen und wenn ja mit was? Nestelschnüre oder Knebel)

Schlechtwetterschutz:

-Gugel (wurden Gugeln mit wellig-gezaddeltem Abschluss in dieser Zeit schon getragen?, gibt es bei der Länge der Liripipe ein Verhältnis Zeit:Länge .g.?)

-Wetterfleck (ovaler Fetzen mit Öffnung für den Kopf und von Kragen bis in etwa Taillenhöhe offen und mit Knebeln zum Verschließen und "Scheinschlaufen" für die Arme zum besseren "Handling"; Gabs damals so was oder ist das nur ne Erscheinung in der Trachtenmode?)

Kopfbedeckung:

(sollte möglichst bei jedem Wetter funktionieren! Also bitte Hinweis falls ich unter einem der Hüte gebraten werden würde o.ä.)

-Bundhaube (mir gefallen die Bundhauben die man meistens sieht nicht besonders, da bei denen meistens am Hinterkopf so ein hässlicher Spitz wegsteht, allerdings ist mir das bisher nur bei Bundhauben die nur eine Mittelnaht haben aufgefallen; ändert sich das wenn die Haube aus mehreren Teilen zusammengesetzt wird? wenn ja, gibts dafür Schnitte? Und wieder die Frage, gefüttert?)

-Pilgerhut oder Lodenbarett


Und zuguterletzt die Fragen auf die sich eigentlich der Threadtitel bezieht und was etwas in den Hintergrund gerückt ist XD

Grundsätzlich wollte ich die Nesteln die an der Gewandung vorkommen mit Nestelspitzen ausstatten, allerdings geben diese Teile einen solch... gehobenen Eindruck und ich könnte mir nicht vorstellen dass sich ein Hochmittelalterlicher Unterschichtler dachte: "Mh ich werde mein letztes Hab und Gut wohl gegen ein paar Nestelspitzen eintauschen". Liege ich da falsch?
Ich hab mal gelesen dass jeder Bewohner einer Siedlung die Pflicht hatte einen gewissen Grundstab an Kampfausrüstung zu besitzen um in regelmäßigen Abständen Stadtwache in den nächtlichen Straßen zu schieben. Allerdings habe ich im Moment kein Geld für Rüstung (wenn ich mir was zulege dann wäre dass eine gepolsterte Bundhaube samt Kettenhaube und Tellerhelm und ein dünner Gambi mit der Lederbrigantine vom Lederturm (scheint mir unter den verbreiteten "Larp-Brigantinen" die ordentlichste zu sein)). Aber wie siehts mit Waffen aus? Am besten würde mir eine Bauernwehr (=Sax?) gefallen, aber gabs die zu dieser Zeit schon? Denn im Geschichtsunterricht hab ich von diesen Waffen erst zur Zeit der Bauernkriege Anfang 15-hundert gehört (was aber nichts heißen muss bei unserem oberflächlichen Unterricht).

Danke wer bis hierher durchgelesen hat, noch mehr dank an all Jene die nun auch noch Antworten und entschuldigt den hässlichen Telegrammstil.

mfg Max