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Sternenhimmel
Datum: 2004-06-29 06:59
Hurra, da ist es, und es ist ein fettes Intime-Buch geworden!
Der heligonische Sternenhimmel
erschienen im Jahr 2004 im Waldfaun Verlag Aalen-Westhausen
ISBN 3-937921-00-1
Es enthält zu 66 Sternbildern eine kleine Karte, eine Zeichnung und die dazugehörende Erzählung. Außerdem eine große Sternkarte und vieles mehr.
Hier zwei der Legenden zum Warmlesen:
Das Ochsenjoch
Es war in den Tagen, als das junge Königreich um sein Dasein kämpfte. Die umliegenden Reiche hatten auf das Land ihre gierigen Augen geworfen, üble Despoten im Land versuchten ihre Pfründe zu sichern. Über manchen Landstrich herrschte böse Menschen. Der König machte sich auf in einem langen, schweren und blutigen Kampf das Reich zu einen.
Ein böser Mensch nach dem anderen wurde niedergeworfen, Despoten starben im Kampf gegen den rechtmäßigen König im Namen der Viere. Marionetten ausländischer Könige, unterstützt von fremdem Geld und fremden Waffen konnten dem Schwert der Gerechtigkeit nicht widerstehen.
So waren schon viele Landstriche im Namen der Viere unter die Herrschaft des Königs der guten und rechten Menschen gefallen. Da erkannten die üblen, bösen und die von fremden Königen gelenkten Tyrannen, dass jeder für sich dem König nicht würde widerstehen können, und da taten sie sich zusammen, um ihre Länder für sich behalten zu können.
Und sie schmiedeten ein großes Komplott und kleideten es in große Heimlichkeit. So dass jeder denken musste, sie kämpften miteinander um Macht, Länder und Dörfer. Und um ihr Komplott zu decken mieden sie nicht Überfälle, Tote und großes Leid.
Da zog der König gegen die üblen, bösen und die von fremden Königen gelenkten Tyrannen. Ihr Komplott aber war so groß, dass er nicht sehen konnte, dass sie sich unter dem Mantel der Heimlichkeit, behängt mit Leichen und Tränen, miteinander verbündet waren. Er marschierte aber direkt in das Land des schlimmsten und bösesten Tyrannen, Barholt, den
s Starken, um dieser Schlange der Finsternis den Kopf abzuschlagen.
Aber das Bündnis der Tyrannen stand gegen den König zusammen. So konnte Barholt, genannt der Starke, ein großes Heer unter seinem Banner in das Feld führen. Und Das Heer des Königs lagerte gegen das des Tyrannen. Da war der Tag der Schlacht gekommen. Das Heer des Königs zog gegen das Heer Barholts, des Starken, Anführer der Tyrannen in das Feld.
Da wogte die Schlacht und es war ein großes Hin und Her. Da führten die verbündeten Tyrannen von hinten ein zweites Heer gegen die Mannen des Königs, denn in ihrer Niedertracht waren sie Eins. Allein stand da der Tross des Königs, als sich dies zweite Heer mit großer Macht nahte. Da sah des Königs Tross die Gefahr der Stunde und fand seinen Mut in der Schwäche des Heeres. Wild wie die Tiere des Waldes stürzten sie sich auf das Heer der Hinterlist. Und der Wille zur Sache des Königs gab ihnen Kraft und Mut. Mit allem, was sie zur Hand hatten, kämpften sie an gegen das Heer der Verschwörung. Äxte, Messer, Spaten und Peitschen schlugen Schneisen in die Zahl der Feinde. Immer wieder waren es Einzelne aus dem Tross, die den Feind zerschlugen, und mit allem, was sie hatten, den Feind niedrwarfen. Viele der Tapfersten des Trosse fielen, darunter der Tapferste, der die Feinde für die Sache des Königs mit einem mächtigen Ochsenjoch erschlug, so dass die Feinde wie die Fliegen links und rechts niedersanken. Nur durch ihre Tapferkeit, die für ach so viele mit dem Tod endete, konnte der König die Schlacht gewinnen, weil die zweite Armee der Verschwörung zerschlagen war.
Da wurden die Toten der Schlacht am Firmament begrüßt. Und so wurden zum Ruhm derer, die für das Gute stritten, ohne es zu müssen, die tapfersten zum Sternbild des Ochsenjochs als ewiges Mal des Ruhmes und der Mahnung an das Gute an das Firmament geheftet.
Der Weingarten
Einst lebte ein junger Winzer und freite eine holde Maid. Sie vermählten sich und taten dies Jahr für Jahr aufs Neue. Gemeinsam hegten und pflegten sie den alt ererbten Wingert und führten ein glückliches Leben voller Liebe und Harmonie. Allein der Kindersegen wollte sich nicht einstellen. Dies aber tat der Liebe der beiden keinen Abbruch, und so umsorgten sie jeden Rebstock mit Liebe und Sorgfalt. So kelterten sie Jahr für Jahr nur besten Wein und der Segen Poenas war in ihren Tropfen zu schmecken.
Gemeinsam erlebten sie viele Jahre und ihre Liebe hörte dennoch nie auf zu wachsen. So wurden sie gemeinsam alt. Aber auch noch im Alter konnten sie ihren wohlgepflegten Wingert erhalten und köstlichen Wein keltern. Also kam die Zeit, dass im Morgengrauen die Frau sterben sollte. Der Mann erwachte, weil er dachte, das Geräusch von Vogelschwingen gehört zu haben. Er öffnete die Augen und sah Gwon bei seiner Frau stehen. So kam es, dass er ihn anflehte, und er sprach zu ihm von ihrer großen Liebe, und dass er nicht könne alleine leben ohne seine Frau, und er zeigte und verkostete mit Gwon den Wein, den diese Liebe hervorgebracht hatte. Das rührte Gwon, und er ließ ab und flog hinfort, ohne die Seele der Frau mitgenommen zu haben.
Aber die Augen der Götter sind scharf und ihr Ratschluss ist weise. So kam es, dass Saarka Gwon zur Rede stellte, weshalb denn die Frau des Winzers noch lebe. Da erzählte Gwon sein Erlebnis, er erzählte von der reinen Liebe der beiden, er erzählte vom Wein der Liebe von dem er gekostet hatte und von dessen besonderen Geschmack. Da sprach Saarka: Heute Nacht wirst du hinunterfliegen und beide bringen. So soll diese Liebe nicht getrennt werden. Du wirst aber auch mit der Größe deiner Krallen den Wingert ausreißen und hier her ans Firmament bringen, so soll der Wein der Liebe für alle Zeiten angebaut werden.
Und also geschah es.
Grüße, Steffen.