Hallo!

Wollte mal nachfragen, was ein paar erfahrene LARPer von meinem Charakterkonzept halten.

Im Gegensatz zu meinen Vorsätzen ist sie dann doch recht lang geworden, werde wohl noch eine Kurzversion schreiben müssen. Außerdem soll dazu gesagt werden, das ich über keinerlei Liverollenspielerfahrung verfüge.

*fanfare*

Gregory of Corner
Als Gregory sein Pferd bekam, war er sehr glücklich. Es war nicht einfach für seinen Vater gewesen, ein Pferd für den Jungen aufzutreiben. Sir Ian of Corner war kein reicher Mann und die Pferdehändler in der Umgebung wurden nicht grade für ihre Nachgiebigkeit geschätzt. Dennoch hatte er sein letztes Gold zusammengekratzt, um Gregory in seinem achten Lebensjahr ein eigenes Pferd zu kaufen. Zunächst benötigte Gregory noch einen Holzschemel, um die Steigbügel zu erreichen, doch dann klappte auch ganz von alleine.
Irgendwann hatte Gregory beschlossen zu den Hügel zu reiten, deren Umrissen man am Horizont ausmachen konnte. Er ritt früh am Morgen los. Von einem unbändigen Willen getrieben endlich sein Ziel zu erreichen, trieb er sein Pferd an. Dennoch stand sie Sonne schon hoch am Himmel, als er die Hügel erreichte. Vor seinen Augen tat sich eine weite Ebene auf, von einer weiteren Hügelkette begrenzt.
Gregory ritt heim, mit dem festen Plan, am nächsten Tag noch früher aufzustehen und noch weiter zu reiten und zu erkunden, was hinter diesen Hügeln lag. So ging ist immer weiter. Bald reichte ein Tag nicht mehr aus, um seine Reiselust zu befriedigen und er unternahm Reisen über mehrere Tage. Nachts schlief er unter den Sternen und wenn es regnete, unter dem dichten Dach der Bäume. Gregory mochte sie sehr, die Sterne, weil sie ihn an seine Abenteuer erinnerten. Und wenn es Winter war und sein Vater ihm verbot auszureiten, blickte er nachts in dem Himmel und hoffte, dass sich die Wolkendecke lichten und er die Sterne sehen würde.
Sir Ian of Corner war stolz auf seinen Sohn. Er war stolz auf diese Reiselust die er selbst, wenn auch vom Alter geschwächt, in sich trug. Er sehnte den Tag herbei, an dem Gregory alt genug war und er seine Ausbildung zu einem Ritter übernehmen würde. Oft hatte er versucht seinen Sohn für den Schwertkampf zu gewinnen, doch Gregory hatte dazu nicht im geringsten Lust, er hielt Waffen aus Stahl für plump. Viel lieber lies er sich auf seinem Pferd den Wind durch das Haar wehen.
Im Gegensatz zu ihrem Mann sah Gregorys Mutter, diese Ablehnung von Waffen mit Wohlwollen. Sie hätte ihren Sohn nicht gerne als Krieger auf dem Schlachtfeld gesehen. Nicht, dass sie sich Sorgen gemacht hätte, zumindest nicht mehr als jede andere Mutter auch. Sie wollte einfach nicht, dass man ihrem Sohn das Töten beibrachte. Argumente wie „zur Verteidigung“ lies sie nicht gelten.
Allerdings gab es auch noch andere Sachen auf dem Gut zu tun, und auch wenn Gregorys Vater adelig war, konnte man davon nicht einen ganzen Hof ernähren. Gregory, seines Vaters einziger Sohn, musste seine fehlenden Geschwister ersetzten und meist doppelt so viel arbeiten, wie es üblich gewesen wäre und viermal so viel, wie er es sich wünschte. Trotzdem sah er ein, dass es notwendig war, denn mehr als drei Helfer konnte sich sein Vater nicht leisten.
Und mit Gregorys vierzehntem Geburtstag kam es dann auch. Der Winter kam nähr, Gregory war im Spätherbst mit dem ersten Schnee geboren worden, und die Speicher waren leer. Jedermann sagte es würde ein harter Winter werden. Zuerst verkaufte man Gregorys Pferd. Doch niemand war bereit viel für ein Pferd zu bezahlen, dass er den ganzen Winter durchfüttern musste und der Preis für Korn war hoch. Das Geld reichte nicht einmal für einen Monat.
Sir Ian und seine Frau hatten eine Unterkunft bei einem Bekannten erhalten. Ein Ritter hatte sich bereiterklärt, Gregory bei sich aufzunehmen. Als Knappen, auch wenn dieser seine Zeit als Page nicht absolviert hatte. Gregorys Vater versetzte es einen schweren Schlag, doch schließlich sah er sich gezwungen, zuzustimmen. Der Abschied ging schnell. Auf Gregorys Frage, wann man sich wiedersehen würde, antwortete sein Vater mit einem Blick auf den Boden. Seine Mutter hatte eine Träne ein ihrem Auge. Dann wandte Gregory nach Süden, seine Eltern nach Norden. Gregory war diesen Weg schon oft geritten. Er war noch zuhause.
Und der richtige Abschiede kam später. Langsam begann sich die Landschaft dann zu verändern. Aus den weiten Ebenen mit kleinen Nadelwäldern, wurde ein dichter Buchenwald. Und Gregory befand sich plötzlich ganz woanders. Nur die Sterne, die blieben die gleichen.